Januar 2020

Ein Kollege hatte mich damals mit dem CrossFit bekannt gemacht.

«Sterben für Anfänger» nannte ich es zu Beginn schmunzelnd. Doch bereits nach dem ersten grossen Muskelkater hatte mich das CrossFit-Fieber gepackt. Meiner Begeisterung war keine Grenzen gesetzt und ich trainierte, so oft es ging. «Ganz oder gar nicht» lautete meine Devise. Mit grenzenlosen Ehrgeiz nahm ich 2016 am «Spartan Race» im Münchner Olympiastadion teil.

Unglücklicherweise verletzte ich dabei meine rechte Schulter und so kam meine sportliche Karriere zu einem 9-monatigen Stillstand. Meinen Drang weiter zu trainieren, liess mich trotzdem nicht los und bereits bei der nächstmöglichen Gelegenheit war ich wieder sportlich aktiv.

Ein weiterer Tiefschlag liess aber leider nicht lange auf sich warten: Ich verletzte mein rechtes Knie. Dieses hatte ich aus meinen früheren Fussballspielzeiten sehr stark beansprucht und war auch ein immer wiederkehrendes Problem.

Es folgten Monate geprägt von Frustessen und Wut auf mich selbst. In dieser zwangsläufigen Pause liess ich mich komplett gehen. Geduld war ein sehr schwieriges Thema für mich und besonders in dieser Zeit wurde diese auf eine sehr harte Probe gestellt.

Als ich meinen Tiefpunkt erreicht hatte, wusste ich, dass es an der Zeit war, etwas dagegen zu unternehmen. Eine Freundin erzählte mir kurz darauf von dem Bootcamp von B-Sports. 

Acht Wochen tägliches Training und ein Ernährungsplan?

Ich war sofort angetan von der Idee, raffte mich zusammen und ohne zu zögern, registrierte mich wenige Tage vor dem Startbeginn.

Als ich dann die Box in Glattbrugg das erste Mal betrat, war auf Anhieb klar: «Die werden mich hier nicht mehr los». Ich fühlte mich auf Anhieb unglaublich wohl: Die Box hat keinen übertriebenen Schnick-Schnack, die Coaches machen ihren Job mit Herzblut und die Gruppendynamik packte mich gleich zu Beginn.

Mit diversen Übungsalternativen wurde auch Rücksicht auf mein Knie genommen. So kam auch ich voll auf meine Kosten. Während diesen acht Wochen war nicht nur der Sport ein grosses Thema, auch auf die Ernährung wurde ein genaues Auge geworfen. Schliesslich ist diese ebenso ein grosser Bestandteil.

Wir feierten alle zusammen gemeinsame Erfolge, unterstützten uns gegenseitig durch herausfordernde oder schwache Momente und pushten uns an unsere Grenzen. 

Die Arbeit machte sich schnell bezahlbar und die Ergebnisse sprechen für sich: Die verlorenen Kilos sind ein angenehmer Nebeneffekt, doch am meisten hat sich mein Wohlbefinden verändert: Ich bin wieder im Reinen mit mir selbst und gebe auf mich Acht. 

Ich kann meiner Leidenschaft für Sport wieder folgen und habe Frieden mit meinem inneren Schweinehund, «Horst» (wie ich ihn nenne) geschlossen.

Und wie ich bereits angekündigt habe: «Sie werden mich hier nicht mehr los». :)